Münster St. Maria und Markus in Mittelzell
Das östliche Querhaus und die Vierungsbögen stammen aus der geweihten Kreuzbasilika.
Im 8.Jahrhundert wurde der kleine vierflügelige Holzbau durch Steinbauten ersetzt.
Die ehemalige Klosteranlage besaß eine Steinkirche von mehr als 40 Metern Länge mit einem Rechteckchor, in dem neben dem Marienaltar das Grab des Grafen Gerold angelegt war. Ein Kreuzgang, in dem Versammlungen der Mönche abgehalten wurden, war mit gemauerten Bänken versehen.
Nördlich des Altarraums befand sich vermutlich ein zweigeschossiges Mönchshaus, mit einem Tagesraum im Erdgeschoß und dem "Dormitorium", dem Schlafraum, im Obergeschoß.
Ursprünglich befand sich über dem Vierungsquadrat ein Vierungsturm, durch dessen Fenster Licht einfiel. Der Bau Heitos stellte für die damalige Zeit ein Novum dar. In der damaligen Welt wurde der Neubau mit grossem Interesse aufgenommen.
Schon zwei Tage vor der Einweihung sei der See voller Schiffe gewesen, berichtet Walahfried Strabo, der erst kurz vor diesem Ereignis auf die Reichenau gekommen war.Bischöfe und Adlige von nah und fern, die Prominenz der damaligen Zeit, sei in großer Zahl eingetroffen, um an den Feierlichkeiten teilzunehmen.
Während die neue Abteikirche errichtet wurde, erweiterte und modernisierte man auch die Konventsgebäude, Maßnahmen die angesichts der wachsenden Mönchsgemeinde notwendig wurden. Immerhin zählte der Inselkonvent inzwischen mehr als 100 Brüder, eine Entwicklung, die bis zur Jahrhundertmitte mit 134 Mönchen ihren Höhepunkt erreichte.
Mit der Erweiterung verbesserte sich auch die Wohnqualität, so hat die Archäologie beispielsweise mehrere Wärmeräume mit Unterbodenheizung zutage gefördert. Die Fuggerschen neuen Konventsgebäude dienen heute als Sitz der Gemeindeverwaltung.