Inselfeiertage Reichenau
Das Markusfest, die Mariae Himmelfahrt oder auch das traditionelle Heiligblut-Fest.
Die historische Bürgerwehr mit dem Ehrengast und dem Spielmannszug vor dem Rathaus.
Gemäß ihrer alten Tradition feiern die Reichenauer mit Stolz und Selbstbewußtsein noch heute ihre drei Inselfeiertage, die Arbeit auf den Feldern ruht und Behörden, Schulen und Geschäfte sind geschlossen.
Das Bewusstsein, dass die Klosterinsel Reichenau einst eine wichtige Rolle in der Geschichte gespielt hat, ist in der Bevölkerung durchaus vorhanden und bildet eine der Voraussetzungen, dass solche Traditionen über Jahrhunderte hinweg lebendig bleiben.
Die einstigen Regelungen der Bürgerwehr dienen dem Schutz der Abtei, die sich von den Gottesleuten gegen eventuelle Angriffe von außen verteidigen lassen darf und nur diesen da Waffentragen erlauben.
Mit zunehmender Selbstständigkeit der Gemeinde kam es zeitweise zu Konflikten mit dem Abt, der seine Rechte bei der Einsetzung der Hauptleute einforderte.
Der letzte militärische Einsatz der Bürgerwehr stammt aus dem Jahr 1849, als die Reichenauer Wehr im Gegensatz zu vielen anderen Bürgerwehren der Zeit dem Großherzog treu blieb und die anrückende Badische Revolutionsarmee schon am Damm in die Flucht schlug.
Später schenkte der Großherzog Friedrich der Reichenauer Bürgerwehr als Dank für ihren konterrevolutionären Einsatz die Fahne mit dem badischen Wappen, die noch heute bei den öffentlichen Auftritten zu sehen ist.
Heute besteht die Bürgerwehr aus etwa 130 friedlichen Reichenauern, deren Uniformen an die Zeit als die Reichenau wie weite Teile Süddeutschlands zu Vorderösterreich gehörte, erinnern.
