Kirche Sankt Georg in Oberzell
Die Ersterwähnung findet sich in einem Martyrologium, ein Heiligenkalender aus St. Gallen.
Die Weihe der Hattozelle (Cella Hathonis) dieser Kirche fand an einem 18.November statt.
Weltberühmt ist die Kirche nicht durch ihre Architektur geworden, sondern durch den einzigartigen noch im großen Umfang erhaltenen Zyklus von Wandmalereien. Sie gehören zu den frühen Zeugnissen ihrer Art nördlich der Alpen und vermitteln uns einen Eindruck davon, wie großartig geschmückt wir uns Kirchenschiffe in ottonischer Zeit vorstellen müssen.
Die Ersterwähnung der Kirche findet sich in einem sogenannten Martyrologium, einem Heiligenkalender, aus St. Gallen. Der Mönch Notker berichtet darin von Bischof Hatto, der das Haupt des heiligen Georg und viele andere bedeutende Reliquien nach Alemannien in sein neues Kloster überführt habe.
Tatsächlich hatte der Reichenauer Abt und Mainzer Erzbischof Hatto im Jahr 896 König Arnulf zur Kaiserkrönung nach Rom begleitet. Wieweit allerdings der Bau dieser Kirche bis dahin gediehen war, ob sie bereits fertiggestellt war oder sich noch im Bau befand, läßt sich nicht mit letzter Sicherheit sagen.
Der Platz für die neuerworbenen Reliquien war die vierstützige Krypta der Kirche, die sich unter dem Querhaus und der Ostchoranlage befindet und über eine Treppe erreichbar ist. Was Stilreinheit und Harmonie angeht, ist St. Georg die ausgeglichenste der noch erhaltenen Reichenauer Kirchen.
Nicht für die Öffentlichkeit zugänglich ist die Krypta, deren Ostwand frühmittelalterlich mit zwei Kruzifixen und jeweils einer anbetenden Heiligenfigur bemalt ist, sowie die Michaelskapelle über der heutigen Vorhalle. Dort auf der Westapsis ist eine Parusie Christi, die Wiederkunft Christi zum Weltgericht dargestellt.
Neuer Beitrag